Das Wichtigste zusammengefasst:
- Der optimale Reifendruck liegt bei rund 2,5 bar
- Kontrolliere alle zwei bis vier Wochen den Reifendruck, wenn du kein RDKS hast
- Den richtigen Reifendruck findest du im Auto auf einem Aufkleber, in der Bedienungsanleitung oder im Internet
- Falscher Reifendruck kann zum Platzen des Reifens oder zum Kontrollverlust über das Auto führen
Welcher Reifendruck ist der richtige?
Der optimale Reifendruck für einen PKW liegt bei ungefähr 2,5 bar. Allerdings ist dieser Wert von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell unterschiedlich. Weiterhin ist er davon abhängig, wie viele Personen mitfahren und wie stark du dein Auto belädst.
Die Angaben für den richtigen Reifendruck für dein Auto findest du nicht nur in der Bedienungsanleitung, sondern auch in deinem Auto selbst. Je nach Fahrzeugmarke findest du die Aufkleber mit den Hinweisen:
- an der Innenseite der B-Säule bei offener Fahrertür,
- im Handschuhfach oder
- auf der Innenseite des Tankdeckels.
Aber auch im Internet findest du Reifendrucktabellen – entweder direkt auf den Herstellerseiten deines Autos oder z.B. unter:
https://www.oponeo.de/tools/reifendruck
https://www.allereifendruck.de/
Tipp:
Laut dem ADAC erhöht eine Erhöhung des Reifendrucks um 0,2 bar – und nicht mehr !!! - übrigens das Einsparpotenzial beim Kraftstoffverbrauch, ohne die Sicherheit zu beeinflussen.
Reifendruck messen - so geht´s
Da sich der Luftdruck in den Reifen bei der Fahrt erwärmt, solltest du die Reifen am besten prüfen, wenn sie kalt sind bzw. solltest du nicht mehr als fünf Kilometer gefahren sein. Denn nur so zeigt das Messgerät den richtigen Reifendruck an. Zum Prüfen und Korrigieren fahre am besten zur nächsten Tankstelle. Dort stehen Messgeräte und Kompressoren meistens kostenlos zur Verfügung.
Und so geht´s:
- Schraube die Ventilkappe am Reifen ab.
- Stecke den Aufsatz des Messgeräts auf das Ventil und halte es gut fest. Nicht wundern, es wird kurz zischen, da immer etwas Luft wird entweicht.
Achtung: Sollte das Zischen nicht sofort wieder aufhören, sitzt das Messgerät nicht richtig auf dem Ventil und muss korrigiert werden. - Lese den Druck auf der Anzeige des Geräts ab.
- Weicht der Druck von der Empfehlung für dein Auto ab, kannst du ihn korrigieren. Drücke „Plus“ um den Druck zu erhöhen und „Minus“ um ihn zu senken.
An manchen Geräten kannst du den gewünschten Reifendruck vorab einstellen. Das Gerät regelt dann den Reifendruck automatisch. Ein Ton gibt dir an, wenn es fertig ist. - Wenn du den richtigen Druck erreicht hast, stecke das Gerät ab und schraube die Ventilkappe wieder auf.
Wichtig:
Immer alle Reifen kontrollieren – auch ein evtl. vorhandenes Reserverad!
Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS)
Seit 2014 muss bei allen in der EU neu zugelassenen Pkw ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) vorhanden sein. Lässt der Reifendruck ab, warnt dich das Fahrassistenzsystem durch Aufleuchten einer gelben Warnleuchte mit Ausrufezeichen im Bordcomputer. Leuchtet die Reifendruck-Warnleuchte dauerhaft auf, solltest du die nächste Tankstelle ansteuern, um den Reifendruck zu messen und Luft nachzufüllen.
Info:
Leuchtet das RDKS kurz nach dem Auffüllen wieder auf, könnte das Ventil deines Reifens defekt sein oder du hast sogar eine Reifenpanne. Egal was – du solltest auf jeden Fall eine Werkstatt aufsuchen.
Reifendruck bei Winterreifen
Grundsätzlich gibt es keinen Unterschied beim Reifendruck zwischen Sommer- und Winterreifen. Da Winterreifen bei kalten Temperaturen eingesetzt werden, wird jedoch empfohlen, den Reifendruck bei Winterreifen um 0,1 bis 0,2 bar zu erhöhen.
Laut dem Reifenhersteller Continental fällt der Luftdruck um 0,07 bis 0,14 bar wenn die Außentemperatur um 10 Grad sinkt (https://www.continental-reifen.de/b2c/tire-knowledge/tire-pressure-in-winter/).
Nachteile eines falschen Reifendrucks
- Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich:
Zu wenig Luftdruck erhöht den Rollwiderstand um somit den Kraftstoffverbrauch. Selbst bei 0,2 bar zu wenig, steigert sich der Verbrauch um 1 %. - Die Lebensdauer deiner Reifen verringert sich:
Fährst du mit zu wenig Luftdruck in den Reifen, verschleißt der Reifen schneller. Laut https://www.bussgeldkatalog.org/ verkürzt sich die Lebensdauer bei 0,2 bar Minderdruck um 10 %, bei 0,4 bar um 30 % und bei 0,6 bar um 45 %. - Beschädigungen und Überhitzung:
Der erhöhte Verschleiß kann zu Beschädigungen am Reifen führen. Außerdem kann es zu einer Überhitzung am Reifen kommen, was im schlimmsten Fall zum Platzen des Reifen führen kann. - Längerer Bremsweg:
Bei unterschiedlichen Fahrtests wurde nachgewiesen, dass sich der Bremsweg um 10 % verlängert, wenn im Vorderreifen 1 bar zu wenig drin ist. - Kontrollverlust in Kurven:
Bei zu hohem oder zu niedrigem Reifendruck verliert der Reifen vor allem in Kurven die Haftung und kann die auftretenden Seitenkräfte nicht mehr auffangen. Dadurch kannst du die Kontrolle über dein Auto verlieren.
Reifendruckkompressor für zu Hause
Du möchtest deine Reifen auch zu Hause prüfen und den Reifendruck korrigieren? Dann ist ein Akku-Kompressor genau das richtige für dich. Da die meisten Modelle sehr handlich sind, kannst du den Kompressor auch mit in den Urlaub nehmen und neben den Autoreifen auch eine Luftmatratze oder die Räder deines Fahrrads aufpumpen. Viele Modelle lassen sich auch ganz praktisch über den Zigarettenanzünder deines Autos aufladen.
Solche Kompressoren gibt es bereits ab 40 €.
https://www.autobild.de/produkttests/mini-kompressoren-im-test-22136235.html
https://www.adac-shop.de/pkw-motorrad/werkzeug/12262/kompressor-10bar