Werkstatt & Wartung

Fit in den Frühling - so starten Autofahrer:innen gut ins Frühjahr

Wenn du lange Freude an deinem Fahrzeug haben möchtest, ist eine regelmäßig Autopflege wichtig. Gerade nach der Wintersaison empfehlen wir dir, deinem Auto eine Wellnesskur zu verpassen und für den Frühling fit zu machen. Denn vor allem Streusalz kann dem Lack deines Autos schwer zusetzen und Spuren hinterlassen. Aber auch Felgen, Dichtungen und der Unterboden leiden unter dem Salz. Um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden, zeigen wir dir hier die besten Tipps für die Auto-Frühlingkur und beantworten dir die meistgestellten Fragen.

Inhalt
1. Einmal "Waschen und Föhnen" bitte 2. Für einen klaren Durchblick: Reinigung der Scheibenwischer, Scheiben und Co. 3. Der Lack-Check 4. Sommerschluffen aufziehen 5. Beleuchtung checken 6. Klimaanlagen-Check 7. Zu guter Letzt

1. Einmal "Waschen und Föhnen" bitte

Als erstes solltest du deinem Auto eine gründliche Autowäsche gönnen – und zwar am besten in einer Waschanlage, die entweder eine maschinelle oder manuelle Vorwäsche mit einem Hochdruckreiniger anbietet. Dadurch werden nämlich effektiv Schmutzpartikel und Streusalzreste beseitigt, ohne den Lack zu schaden. Als Alternative kannst du vor einer maschinellen Reinigung eine Selbst-Waschanlage aufsuchen und dort dein Auto mit einem Hochdruckreiniger selbst abwaschen.

Hartnäckigen Schmutz mit einem Hochdruckreiniger entfernen

Welches Waschprogramm?

Letztendlich kann jeder für sich selbst entscheiden, welches Waschprogramm er seinem Auto gönnt. Nach der Wintersaison empfehlen wir ein Programm mit Vorwäsche, einem Hauptprogramm inklusive Unterbodenwäsche, Felgenreinigung und einer Versiegelung. Viele Waschanlagen bieten mittlerweile auch auf die Jahreszeit abgestimmte Pakete an.

Kann ich mein Auto auch selbst waschen?

Bei leichten Verschmutzungen kannst du dein Auto natürlich auch selbst waschen. Aber Achtung: Eine Autowäsche in Eigenregie darfst du nur auf deinem eigenen Grundstück durchführen und nicht auf öffentlichen Straßen. Außerdem darfst du keine Chemiereiniger verwenden, wenn diese ins Grundwasser gelangen könnten.

Ist eine Motorwäsche sinnvoll?

Grundsätzlich ist eine Motorwäsche nie schlecht nach der Wintersaison. Allerdings solltest du hierfür einen Experten aufsuchen, der die Motorwäsche durchführt, um unnötige Schäden am Motor zu vermeiden. Die Werkstatt berechnet hierfür zwischen 20 und 30 Euro.

2. Für einen klaren Durchblick: Reinigung der Scheibenwischer, Autoscheiben und Co.

Scheibenwischer

Gerade die Scheibenwischer werden im Winter sehr beansprucht. Deshalb solltest du dir diese genauer ansehen. Sie sind brüchig, schlieren oder quietschen? Dann ist es Zeit, die Scheibenwischer zu wechseln. Wie das funktioniert, viele weitere Informationen und Tipps rund um deine Scheibenwischer erhältst du hier: Scheibenwischer wechseln: So wird's gemacht

Scheibenwischwasser

Der Scheibenwischwasertank hat einen blauen Deckel und befindet sich im Motorraum

Passend zu den Scheibenwischern, solltest du auch gleich den Scheibenreiniger nachfüllen bzw. ersetzen, da den Winterreinigern oftmals die Zusätze für Verschmutzungen von Insekten und Vogelkot fehlen und diese daher nicht so gut reinigen.

Um den Reiniger zu wechseln, musst du erst einmal den restlichen Scheibenreiniger mit Frostschutz leeren. Dafür entweder mit Betätigen der Scheibenwischanlage den Reiniger versprühen oder mit einer speziellen Scheibenwischwasserpumpe abpumpen. Danach den neuen Reiniger in den Wischwassertank einfüllen.

Der Tank befindet sich übrigens unter der Motorhaube und ist mit einem blauen Deckel, auf dem eine Autoscheibe mit Scheibenwischer abgebildet ist, nicht zu übersehen.

Im Handel gibt es entweder gebrauchsfertige Scheibenreiniger zu kaufen oder Konzentrate, die du noch mit Wasser mischen musst. Scheibenreiniger bekommst du im Fachhandel für 1 Euro bis 24 Euro pro Liter.

Autoscheiben

Nicht nur funktionierende Scheibenwischer sind wichtig, sondern auch saubere Autoscheiben. Damit du eine klare Sicht hast - vor allem bei Sonnenschein - putze sorgfältig alle Scheiben innen und außen gründlich mit einem handelsüblichen Glasreiniger und trockne sie mit einem sauberen Handtuch nach. Wenn du auf teure Reinigungsmittel verzichten möchtest, kannst du deine Scheiben auch mit Zwiebeln reinigen. Ob und wie das funktioniert erfährst du hier: Mit diesen Hacks sparst du bei der Autopflege Zeit und Geld!

Weitere Komponenten

Folgende Autoteile solltest du beim Frühjahrsputz ebenfalls berücksichtigten und von Winterschmutz und Salz befreien:

3. Der Lack-Check

Gerade dem Lack macht vor allem das Streusalz zu schaffen. Daher solltest du nach der Autowäsche dein Auto genauer ansehen. Findest du Kratzer, Steinschläge oder sonstige Beschädigungen im Lack ist es sinnvoll, schnell zur Tat zu schreiten, da selbst kleine Kratzer zu Rost führen können.

Welche Schadenarten es alles gibt und wie du kleine Lackreparaturen selbst durchführen kannst, findest du in diesem Artikel: Dellen und Beulen am Auto entfernen: Möglichkeiten und Kosten

4. Sommerschluffen aufziehen

Als Faustregel gilt: O bis O - das heißt: Winterreifen von Oktober bis Ostern.

Du kannst dich aber auch nach den Temperaturen richten. Fallen die Temperaturen nicht mehr unter sieben Grad, haften Sommerreifen besser.

Lohnt es sich, den Reifenwechsel selbst in die Hand zu nehmen und die Reifen bei sich zu Hause einzulagern? Oder ist die Beauftragung einer Werkstatt sinnvoller? Was sollte beim Kauf neuer Reifen beachtet werden? Eine Antwort auf diese Fragen und viele weitere Infos inklusive einer Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Reifenwechsel bekommst du hier: Reifenwechsel selber machen: Anleitung und Kosten

Nach erfolgtem Reifenwechsel nicht vergessen, den Reifendruck zu kontrollieren. Die Angaben über den richtigen Reifendruck für dein Auto findest du nicht nur in der Bedienungsanleitung, sondern auch in deinem Auto selbst. Je nach Fahrzeugmarke findest du die Aufkleber mit den Hinweisen:

Eine Reifendrucktabelle findest du unter anderem an der Fahrertür deines Autos.

5. Beleuchtung checken

Auch im Frühjahr schadet es nicht, die Beleuchtungen deines Autos kurz zu überprüfen. Dazu gehören:

Stand-, Fern- und Nebelscheinwerfer testest du am besten in der Dämmerung. Die Brems- und Rückfahrlichter siehst du auch, wenn die Sonne scheint.

6. Klimaanlagen-Check

Eine Klimaanlage ist eine feine Sache. Im Sommer ist es im Auto schön kühl und im Winter sorgt die Klimaanlage für wohlige Wärme. Vor allem für Allergiker ist die Klimaanlage ein echter Vorteil, da die Filter die Pollen aus der Luft herausfiltern.

Doch gerade im Winter setzen sich in den Filtern Schmutz und Feuchtigkeit fest. Das kann zu einer vermehrten Bildung von Bakterien führen. Daher solltest du deine Werkstatt des Vertrauens aufsuchen und die Filter tauschen lassen. Werkstätten empfehlen einen Filterwechsel übrigens einmal im Jahr oder alle 15.000 Kilometer.

Die Kosten für den Filterwechsel liegen zwischen 30 und 70 Euro.

7. Zu guter Letzt

Zu guter Letzt gilt es noch den Innenraum zu reinigen und zu entrümpeln, denn weniger Gewicht bedeutet weniger Verbrauch. Und wenn du schon dabei ist, lohnt sich noch ein Blick auf:

Haltbarkeitsdatum Verbandskasten noch im grünen Bereich!?
Hintergrund: Manche Materialien - wie Kompressen - sind nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr steril genug und müssen ersetzt werden. Das Datum ist in der Regel auf der Außenseite des Verbandskastens aufgedruckt.

Übrigens: ein abgelaufener Verbandskasten zieht ein Verwarngeld von 5 Euro nach sich. Das gleiche gilt, wenn er gar nicht vorhanden ist und auch wenn der Inhalt nicht vollständig ist.

In Deutschland herrscht Warnwesten- und Warndreieckpflicht

Warnweste(n) vorhanden!?
Seit Juli 2014 gilt in Deutschland Warnwestenpflicht. Laut Bußgeldkatalog muss mindestens eine Warnweste vorhanden sein. Empfohlen wird aber, so viele Warnwesten im Auto zu haben, wie Insassen drinsitzen. Und natürlich gibt es auch hier eine Norm (DIN EN 471:2003+A1:2007). Diese besagt, dass Warnwesten in Deutschland nur die Farben gelb, orange oder rot haben dürfen.

Hast du gar keine Warnweste im Auto werden bei einer Polizeikontrolle 15 Euro Verwarngeld fällig.

Nicht nur in Deutschland herrscht Warnwestenpflicht. Bevor du in den Urlaub fährst, solltest du dich also genau informieren. In Portugal zum Beispiel können bei fehlenden Warnwesten im Auto bis zu 600 Euro fällig werden und in Österreich bis zu 2.180 Euro.

Warndreieck vorhanden!?
Dinge, die man hoffentlich nie im Leben braucht – das Warndreieck. Aber wenn du es doch mal brauchen solltest, solltest du auf Anhieb wissen, wo es zu finden ist. Meistens klemmt es auf der Innenseite der Heckklappe. Fehlt es allerdings, werden 15 Euro bei einer Polizeikontrolle fällig.