
Das Wichtigste zusammengefasst:
- Sicherheit geht vor: Die richtige Beleuchtung sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
- Gesetzliche Vorschriften: Es gibt klare Regeln, welche Lichter du unter welchen Bedingungen einschalten musst.
- Lampenwechsel: Defekte Lampen solltest du schnellstmöglich austauschen lassen.
- Straßenverkehrsordnung: Bei nicht funktionierenden Lichtern drohen Bußgelder.
Welche Autobeleuchtung gibt es?
An deinem Auto findest du eine ganze Reihe von verschiedenen Lampen. Die wichtigsten sind:
Abblendlicht:
Das Abblendlicht ist eine der wichtigsten Beleuchtung an deinem Auto. Vor allem ab der Dämmerung dient es dazu, die Fahrbahn vor deinem Fahrzeug auszuleuchten, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Das Abblendlicht sollte immer so eingestellt sein, dass es nicht zu hoch und auch nicht zu weit nach außen strahlt, um andere Verkehrsteilnehmer:innen nicht zu blenden. Sind sie z.B. zu hoch eingestellt, wirkt es, als wenn du mit Fernlicht fährst. Wenn dich also andere Fahrende bei Nacht häufig mit einer Lichthupe entgegenkommen, solltest du die Höhe deiner Scheinwerfer kontrollieren und gegebenenfalls etwas niedriger einstellen.
Dafür findest du – meistens links neben deinem Lenkrad – ein Verstellrädchen im Auto. Damit kannst du bei Bedarf den Neigungswinkel deiner Scheinwerfer verändern.
Sollte eine präzisere Einstellung notwendig sein, ist es ratsam, deine Werkstatt des Vertrauens aufzusuchen. Dies verfügt über spezielle Messgeräte und kann die Scheinwerfer exakt ausrichten.
Fernlicht:
Im Gegensatz zum Abblendlicht ist das Fernlicht die hellere Lichtquelle an deinem Fahrzeug, die eine deutlich größere Strecke ausleuchtet. Es dient dazu, bei schlechten Sichtverhältnissen die Straße besser auszuleuchten und somit die Sicherheit zu erhöhen.
Standlicht:
Das Standlicht ist eine schwache Beleuchtung an der Vorder- und Rückseite deines Fahrzeugs. Das Standlicht ist hauptsächlich zum Parken gedacht. Es soll andere Verkehrsteilnehmer:innen darauf aufmerksam machen, dass an dieser Stelle dein Fahrzeug steht.
Das Standlicht darf während der Fahrt nicht als Ersatz für das Abblendlicht und des Tagfahrlicht verwendet werden. Es bietet nicht genügend Sicht und ist für andere Verkehrsteilnehmer zu wenig auffällig.

Nebelscheinwerfer:
Der Nebelscheinwerfer ist eine zusätzliche Beleuchtung, die du bei schlechter Sicht, insbesondere bei Nebel, Schneefall oder starkem Regen, zum Abblendlicht dazu einschalten darfst. Im Gegensatz zum Abblendlicht strahlen Nebelscheinwerfer das Licht in einem breiten, flachen Winkel ab, um den Bereich direkt vor deinem Fahrzeug besser auszuleuchten.
Nebelschlussleuchte:
Die Nebelschlussleuchte ist eine rote Leuchte am Heck deines Fahrzeugs, die bei stark eingeschränkter Sicht durch Nebel eingeschaltet werden darf. Ihr intensives rotes Licht soll dich für nachfolgende Fahrzeuge besser sichtbar machen.
Blinker:
Die orangenen Helferlein dienen dazu, den anderen Verkehrsteilnehmenden deine Fahrabsicht zu signalisieren und so Unfälle zu vermeiden. Dies vor allem beim Abbiegen, Spurwechsel, Wenden oder beim Einfahren in einen Parkplatz.
Wichtig: Der Blinker sollte immer rechtzeitig eingeschaltet werden, damit andere Verkehrsteilnehmer deine Absicht erkennen können.
Warnblinker:
Warnblinker sind Blinklichter an deinem Fahrzeug, die abwechselnd links und rechts blinken. Sie dienen dazu, andere Verkehrsteilnehmer auf eine Gefahrensituation aufmerksam zu machen.
Bremslichter:
Warnen nachfolgende Fahrzeuge beim Bremsen. Sie werden automatisch aktiviert, sobald du das Bremspedal betätigst. Die Bremslichter sind in der Regel am Heck des Fahrzeugs angebracht. Sie sind meistens in den Rückleuchten integriert, die sich oberhalb der Stoßstange befinden. Einige Fahrzeuge haben auch ein drittes Bremslicht, das sich in der Mitte oberhalb der Heckscheibe befindet.
Rückfahrscheinwerfer:
Das sind spezielle Leuchten an deinem Fahrzeug, die automatisch aktiviert werden, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird. Sie dienen dazu, den Bereich hinter deinem Fahrzeug besser auszuleuchten und so die Sicht zu verbessern, insbesondere bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen. Außerdem deutet es den anderen Verkehrsteilnehmenden an, dass du eben vorhast, rückwärtszufahren.
Die Rückfahrscheinwerfer sind am Heck deines Fahrzeugs untergebracht. Je nach Fahrzeugmodell kann es sich um eine oder mehrere Leuchten handeln. Sie sind oft rund oder rechteckig und haben eine weiße oder gelbe Lichtfarbe.

Tagfahrlicht:
Seit 2011 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem sogenannten Tagfahrlicht ausgestattet sein. Es besteht aber bis jetzt noch keine gesetzliche Pflicht (ausgenommen für Motorräder), dieses auch einzuschalten.
Das Tagfahrlicht dient dazu, dass man dich auch tagsüber besser sieht. Es besteht in der Regel aus hellen Leuchten an der Vorderseite des Fahrzeugs und schaltet sich automatisch ein, sobald du dein Auto startest.
Achtung: sobald es dämmert, reicht das Tagfahrlicht nicht mehr aus. Dann musst du auf Abblendlicht umschalten. Bei allen neueren Fahrzeugen kannst du das Licht auf „Automatic“ einstellen, dann regelt das Auto selbständig den Wechsel zwischen Tagfahr- und Abblendlicht.

Wann welches Licht!?
Im § 17 StVO (Straßenverkehrsordnung) wird ganz genau geregelt, welche Lichter unter welchen Bedingungen eingeschaltet werden müssen bzw. welche du wann einschalten darfst.
So musst/darfst du beispielsweise:
- Abblendlicht: Musst du immer bei Dunkelheit, Dämmerung, Nebel, Regen und Schneefall einschalten.
- Fernlicht: Darfst du grundsätzlich nur außerorts einschalten und auch nur, wenn dir kein Auto entgegenkommen oder vor dir fährt.

- Standlicht: Musst du immer dann einschalten, wenn du ab Dämmerung dein Fahrzeug an einer Stelle parkst, die nicht gut einsehbar ist. Gerade außerhalb geschlossener Ortschaften.
- Nebelscheinwerfer: Darfst du nur dann einschalten, wenn die Sicht durch Nebel, Schneefall oder starken Regen erheblich beeinträchtigt ist. Das bedeutet, dass das Abblendlicht allein nicht mehr ausreicht, um die Fahrbahn sicher zu erkennen. Sobald sich die Sicht wieder verbessert, musst du sie wieder ausschalten.
- Warnblinker: Musst du einschalten wenn du eine Panne hast und dein Auto liegen bleibt. Und auch beim Abschleppen ist das Einschalten sowohl für dein Fahrzeug als auch für das Abschleppfahrzeug Pflicht. Darüber hinaus darf die Warnblinkanlage verwendet werden, um andere Verkehrsteilnehmer zu waren, wie z.B. an einem Stauende.

- Nebelschlussleuchte: Darfst du nur einschalten, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 Meter beträgt. Bei besserer Sicht ist die Benutzung verboten, da sie andere Verkehrsteilnehmer blenden kann und somit eine Gefahr darstellt.
- Blinker: Müssen vor jedem Richtungswechsel betätigt werden.
- Tagfahrlicht: Schaltet sich automatisch beim Starten des Motors ein, ersetzt aber nicht das Abblendlicht bei Dunkelheit.
Lichthupe – erlaubt oder nicht!?
Viele denken, die Lichthupe ist nur dazu da, andere zu blenden oder zu ärgern. Das ist aber ganz falsch und zum Teil einfach verboten! Die Lichthupe ist ein wichtiges Warnsignal und sollte in bestimmten Situationen - sogar nach dem StVO - benutzt werden.
Grundsätzlich darfst du sie verwenden bei:
- Gefahr: Wenn du oder andere Verkehrsteilnehmer in eine gefährliche Situation geraten, darfst du mit der Lichthupe warnen. Das gilt aber nicht bei Blitzern. ;-)
- Überholen: Außerhalb geschlossener Ortschaften ist die Lichthupe beim Überholen erlaubt, um anderen Verkehrsteilnehmern anzuzeigen, dass du überholst.

Das ist verboten:
- Das Verwenden der Lichthupe, um andere Fahrende zu drängen oder zu bedrängen, ist verboten und kann als Nötigung gewertet werden. Und das kann bis zu drei Punkten in Flensburg und ein Fahrverbot nach sich ziehen.
- Das Warnen vor Blitzern mit der Lichthupe ist nicht erlaubt. Wirst du erwischt, wie du andere per Lichthupe vor Blitzern warnst, musst du mit einem Bußgeld rechnen.
Fazit:
Die Lichthupe ist kein Spielzeug, sondern ein wichtiges Werkzeug. Nutze sie mit Bedacht und nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. So trägst du dazu bei, dass der Straßenverkehr sicherer wird.
Bußgelder
Tatsächlich gibt es für verschiedene Sachen Bußgelder im Hinblick auf die Beleuchtung an deinem Auto. Angefangen von „defekten Lampen“ bis hin zu „Blinker nicht verwendet“. Einen Überblick findest du im Bußgeldkatalog.
Kann ich defekte Lampen selbst austauschen?
Seit 2006 schreibt die EU vor, dass Autofahrer viele Teile, die sich schnell abnutzen, selbst wechseln können. Dazu gehören auch die meisten Lampen. Komplexe Systeme wie Xenon-Scheinwerfer oder moderne LED-Leuchten sind von dieser Regelung jedoch ausgenommen.
Bevor du dich an den Wechsel machst, gibt es allerdings einige wichtige Punkte zu beachten:
Lampenart:
- Halogenlampen:
Die meisten Halogenlampen, wie sie in Scheinwerfern, Nebelscheinwerfern, Blinkern, Rückleuchten und der Kennzeichenbeleuchtung vorkommen, kannst du in der Regel selbst austauschen. - LED-Retrofit-Lampen:
Das sind spezielle LED-Lampen, die als Ersatz für Halogenlampen dienen und ebenfalls gewechselt werden können. - Komplette LED-Leuchten und Scheinwerfer:
Wenn die LED-Leuchte fest im Scheinwerfer oder Rücklicht verbaut ist, solltest du sie lieber in einer Werkstatt wechseln lassen. - Xenon-Lampen:
Der Austausch von Xenon-Lampen erfordert spezielles Werkzeug und Fachwissen. Auch dafür musst du in die Werkstatt fahren.

Fahrzeugmodell:
Die Zugänglichkeit der Lampen variiert stark von Fahrzeug zu Fahrzeug. Einige Modelle bieten einfachen Zugang, während bei anderen der Austausch aufwendiger sein kann.
Handwerkliches Geschick:
Auch wenn die meisten Lampenwechsel relativ einfach sind, erfordert es etwas handwerkliches Geschick und Geduld.
Was du beachten solltest:
- Betriebsanleitung:
In deiner Betriebsanleitung findest du genaue Informationen zu den verschiedenen Lampen in deinem Auto und wie du sie wechseln kannst. - Passende Ersatzlampen:
Achte darauf, dass du die richtigen Ersatzlampen kaufst. Die passende Bezeichnung findest du ebenfalls in der Betriebsanleitung oder auf der alten Lampe. - Sicherheit:
Stelle sicher, dass dein Fahrzeug aus ist und sicher steht. Arbeit nur am kalten Fahrzeug. Verwende zum Anfassen der neuen Lampe saubere Handschuhe oder Tücher, um Fettflecken zu vermeiden. - Lichteinstellung:
Achte immer darauf, dass nach dem Einbau die Einstellung – gerade beim Abblendlicht – wieder richtig ist. Um sicher zu gehen, solltest du die Einstellung des Abblendlichts idealerweise von einer Fachwerkstatt durchführen lassen.

Wann lieber in die Werkstatt?
- Komplizierte Modelle:
Bei einigen Fahrzeugen ist der Zugang zu den Lampen sehr eingeschränkt oder erfordert Spezialwerkzeug. - Unsicherheit:
Wenn du dir unsicher bist oder kein passendes Werkzeug hast, ist es ratsam, eine Werkstatt aufzusuchen.
Tipp:
Es gibt zahlreiche Online-Anleitungen und Videos (z.B. ADAC), die dir den Lampenwechsel Schritt für Schritt erklären. Gib dazu einfach die Marke und das Modell deines Fahrzeugs sowie "Lampenwechsel" in eine Suchmaschine ein.