Autounfall & Schaden

Gutes Gewissen beim Parkrempler – wie du einen Schaden richtig meldest

So verhältst du dich bei einem Parkrempler richtig

Inhalt
Was ist ein Parkrempler? Was tun, wenn du einen Parkrempler verursacht hast? Was tun, wenn du Opfer eines Parkremplers geworden bist? Wer zahlt bei einem Parkrempler? Fazit

Das Wichtigste zusammengefasst

Das Wort Parkrempler ist ein Begriff, über den du wahrscheinlich selten bis nie stolperst. Bis es dir einmal selbst passiert: Du kommst morgens zu deinem Auto und entdeckst einen Kratzer oder eine Beule. Oder aber du stößt beim Ein- oder Ausparken selbst gegen ein Fahrzeug und hinterlässt einen kleinen Schaden.

Was dann!?

Reicht es, einen Zettel an der Windschutzscheibe zu hinterlassen? Oder zählt ein Parkrempler gar als Kavaliersdelikt und du kannst einfach weiterfahren? Und was passiert eigentlich, wenn dir der Schaden entstanden ist und der:die andere Verkehrsteilnehmer:in Fahrerflucht begangen hat? In diesem Artikel wollen wir dir alle Fragen rund um den Parkrempler beantworten!

Bei Parkrempflern und Unfällen tauchen jede Menge Fragen auf.

Was ist eigentlich ein Parkrempler?

Ein Parkrempler ist ein kleiner Schaden, der meistens bei langsamer Fahrgeschwindigkeit auf Parkplätzen passiert – nämlich beim Ein- oder Ausparken. Häufig handelt es sich hierbei um einen Bagatellschaden. Das heißt, dass es sich um einen Blechschaden handelt, bei dem keine Person zu Schaden gekommen ist und dessen Höhe unterhalb der Grenze von 750 bis 1.000 Euro liegt.

Handelt es sich bei einem Parkrempler um einen Unfall?

Auch wenn bei einem Parkrempler nur ein kleiner Schaden entsteht, ist die Rechtslage klar: Es handelt sich um einen Unfall. Das bedeutet, dass du dich strafbar machst, wenn du dich einfach von der Unfallstelle entfernst. Das ist dann nämlich Unfallflucht (auch Fahrerflucht genannt) und das kann ärgerlich werden. Denn neben einer Geldstrafe drohen auch noch Punkte in Flensburg, ein Fahrverbot oder sogar die Entziehung des Führerscheins.

Was tun, wenn ich einen Parkrempler beim Ein- oder Ausparken verursacht habe?

Das richtige Verhalten im Überblick:

Durchatmen und ruhig bleiben

Wenn du einen Parkrempler verursacht hast: erst einmal durchatmen und ruhig bleiben, nicht, dass du vor lauter Aufregung gleich den nächsten Unfall begehst. Du solltest also am besten sofort den Motor ausschalten und aus dem Fahrzeug aussteigen.

Sich beruhigen ist einfacher gesagt als getan
Für diese und andere Situationen ist es hilfreich herauszufinden, was dir bei Stress hilft. Bei den einen ist es eine kurze Atemübung, bei anderen ein Telefonat mit einer Bezugsperson.

Prüfe, wie groß der entstandene Parkschaden ist

Als nächstes mache dir ein Bild von dem Parkschaden, den du verursacht hast. Handelt es sich nur um einen kleinen Parkrempler? Oder ist das Ausmaß doch größer, weil du z. B. das Auto, mit dem du kollidiert bist, noch auf ein drittes Fahrzeug geschoben hast, und so insgesamt ein beträchtlicher Schaden entstanden ist?

Ist letzteres der Fall, rufe die Polizei, um den Unfall vor Ort aufnehmen zu lassen.

Wichtig:
Mache Fotos von beiden Fahrzeugen, dem Schaden und der Unfallstelle!

Ist es doch eher ein kleiner Schaden …

Unfallestelle und Schaden immer fotografieren

Versuche herauszufinden, wem das beschädigte Fahrzeug gehört

Am wichtigsten ist, den:die Halter:in des beschädigten Autos zu finden. Ist dir der Unfall zum Beispiel auf dem Parkplatz eines Supermarkts passiert, so kannst du davon ausgehen, dass der:die Fahrzeughalter:in sich noch im Laden befindet und bald herauskommen wird.

Ist der Parkrempler in einem Wohngebiet passiert, kannst du vorbeikommende Fußgänger:innen fragen, ob sie wissen, wem das beschädigte Fahrzeug gehört. Welchen Weg du auch wählst – es ist sehr wichtig, dass du wartest und dich nicht einfach vom Unfallort zu entfernst. Denn dann handelt es sich um Unfall- bzw. Fahrerflucht, was strafbar ist.

Wichtig

Egal wie klein der Schaden ist, den du verursacht hast: Du bist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Feststellung deiner Personalien möglich ist. Das gilt auch, wenn nach einem Parkrempler kein Schaden sichtbar ist – schließlich kann es sich auch um einen versteckten Schaden handeln, bei dem sich zum Beispiel die Karosserie verzogen hat, ohne dass ein Kratzer oder eine Delle zu sehen ist.

Was, wenn sich der:die Fahrer:in nicht finden lässt?

Natürlich kann es passieren, dass du den:die Fahrzeugeigentümer:in nicht findest. Doch du solltest nicht zu schnell aufgeben! Als angemessene Wartezeit gelten mindestens 30 Minuten. Der Gesetzgeber spricht von einer zumutbaren Wartezeit.

Das bedeutet konkret, dass es Orte wie den Supermarktparkplatz gibt, wo man davon ausgehen kann, dass man den:die Halter:innen schneller findet. Aber fand der Parkrempler auf einem abgelegenen Waldparkplatz statt, darf das Warten auch mal kürzer ausfallen.

War es dir in dieser Zeit nicht möglich, den:die Autofahrer:in zu finden, musst du unverzüglich die Polizei über den Parkrempler informieren und deine persönlichen Daten dort hinterlassen.

Wichtig

Es reicht nicht, einen Zettel mit Namen und Telefonnummer an der Windschutzscheibe des beschädigten Autos zu hinterlassen und sich dann vom Unfallort zu entfernen, ohne die Polizei zu informieren.

Mit einem solchen Verhalten machst du dich der Fahrerflucht strafbar und es drohen Punkte in Flensburg oder unter Umständen gar der Führerscheinentzug. Außerdem ist es möglich, dass deine Kfz-Versicherung sich die Entschädigungssumme für den Parkschaden von dir zurückholt, wenn du dich am Unfallort nicht korrekt verhalten hast.

Was gibt es zu beachten, wenn sich der:die Besitzer:in findet.

Egal ob es sich um einen großen Unfall oder einen kleinen Parkrempler handelt, klar ist: Niemand ist gerne darin verwickelt. Schließlich bedeutet ein Unfall auch für Geschädigte Ärger und Arbeit: Sie müssen die Kommunikation mit der Kfz-Versicherung im Auge behalten, sich um die Reparatur kümmern und währenddessen eventuell ohne Auto auskommen.

Kein Wunder also, dass Autobesitzer:innen oft gereizt reagieren, wenn ein Parkschaden an ihrem Auto verursacht wurde. Daher ist es wichtig, sich jetzt richtig zu verhalten. Das bedeutet konkret:

Auch bei einem Unfall freundlich bleiben.

1.  Entschuldige dich:

Du hast einen Schaden verursacht und solltest dich daher zuerst einmal bei deinem Gegenüber entschuldigen. Das beruhigt die Situation, wenn die andere Person sieht, dass dir dein Verhalten ehrlich leidtut.

2.  Zeige Verständnis für eventuellen Ärger und sei freundlich: 

Es ist gut möglich, dass dein Gegenüber erst einmal wütend auf die Delle oder Schramme an seinem Auto reagiert. Das ist ganz natürlich und du solltest versuchen, gelassen und freundlich zu bleiben. Schließlich verfliegt bei den meisten Menschen der Ärger schon nach kurzer Zeit.

3.  Biete deine Hilfe an.
Versuche, die Situation für dein Gegenüber so angenehm wie möglich zu gestalten. Biete zum Beispiel dem Gegenüber an, dein Handy zu nutzen, wenn sie oder er jemanden anrufen möchte.

Freundlichkeit zahlt sich aus.

Die genannten Verhaltensweisen sind nicht nur aus menschlicher Sicht angebracht. Sie haben außerdem den Vorteil, dass die andere Person gut auf dich zu sprechen ist und sich die Angelegenheit so einfacher lösen lässt. Denn du darfst nicht vergessen, dass verärgerte Geschädigte auch für jede Menge Ärger sorgen können:

Sie könnten versuchen, die Schadenssumme in die Höhe zu treiben. Zum Beispiel, indem sie behaupten, dass noch weitere Schäden auf dich zurückgehen. In solchen Fällen können zwar die Gutachter:innen von AUTORITY helfen – besser noch ist es aber, gar nicht erst in eine solche Situation zu kommen.

Um sicherzugehen, dass keine ungerechtfertigten Ansprüche auf dich zukommen, dokumentiere den Unfallschaden. Mache dazu Fotos vom entstandenen Parkschaden an beiden Autos und erstelle nach Möglichkeit einen Unfallbericht. Vorlagen findest du im Internet.

Ein selbstverfasster Unfallbericht hilft, sich auch Wochen danach noch an alle Details zu erinnern.

Was tun, wenn du Opfer eines Parkremplers geworden bist und der Verursacher nicht zu finden ist?

Wenn dein Fahrzeug von einem Parkrempler betroffen ist, die verursachende Person jedoch Unfallflucht begangen hat, rufe die Polizei.

Die Polizei wird den Parkschaden aufnehmen, sodass die Schadensregulierung durch deine Vollkaskoversicherung für dich vereinfacht wird. Bist du allerdings nicht vollkaskoversichert, musst du den Schaden ärgerlicherweise selbst tragen.

Wer zahlt bei einem Parkrempler?

Sind die Kontaktdaten mit dem:die Fahrzeughalter:in ausgetauscht, informiere baldmöglichst deine Kfz-Haftpflichtversicherung über den Unfall. Diese beginnt dann anhand deiner Aussage, der Fotos sowie des Unfallberichts mit der Schadensregulierung und prüft die Ansprüche.

Natürlich kann es auch zu Unstimmigkeiten mit dem:der Unfallgegner:in kommen. Vielleicht ist das Auto der anderen Person bei der Kollision in Bewegung gewesen – diese behauptet aber jetzt, dass das Auto stand. Das macht versicherungsrechtlich einen großen Unterschied, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass beide Versicherungen zur Schadensregulierung herangezogen werden. In solchen Fällen ist es ratsam, eine:n Anwalt:in hinzuzuziehen – oder die kompetenten Gutachter:innen von AUTORITY.

Fazit

Du siehst: Ein Parkrempler wirkt zwar wie eine kleine Sache, ist aber ein Unfall im rechtlichen Sinne. Das heißt auch: Bei Fahrerflucht können Verursacher:innen Punkte in Flensburg, eine Geldstrafe, ein Fahrverbot oder die Entziehung der Fahrerlaubnis erhalten. Die gute Nachricht: Meistens haben Parkrempler eine überschaubar hohe Schadenssumme und lassen sich schnell mit der Versicherung regeln.